Maibaum 2017

Maibaumstellen beinahe ins Wasser gefallen

Vergangenen Sonntag war Kaiserwetter. Endlich einmal Sonnenschein, blauer Himmel und kein Regen beim Maibaumstellen. Baumsteller und Baumwieble der Narrenbaumgilde Hausach strahlten um die Wette. Solch ein gutes Wetter beschert viele Gäste zur Veranstaltung. Und viele Gäste trinken und essen viel.
Die Kirchenglocken läuteten gerade zur Mittagszeit, da trauten Gildemeister Mimi und seine Baumsteller ihren Augen nicht. Genau dort, wo der Maibaum gestellt werden sollte, parkte ein Kleinwagen. Niemand drin im Auto, niemand drumherum oder sonst keine Anzeichen, wem der Wagen gehören könnte. Doch beim näheren Blick auf den Beifahrersitz erhaschten aufmerksame Baumgildeaugen… einen positiven Schwangerschaftstest! Und eine Glückwunschkarte mit Namen. Zwei, drei Anrufe und die Fahrzeughalterin erschien mit leicht gerötetem Gesicht, entschuldigte sich und fuhr das „Hindernis auf vier Rädern“ weg.

Gemütliche Festecke

Rund um den Aufstellplatz am Klosterplatzbrunnen wurden nach und nach Tische, Sitzbänke, Zelte, Sonnenschirme, Theken, Kühlschränke, Getränke und ein großer, schwarzer Smoker aufgestellt. Der Platz verwandelte sich allmählich in eine gemütliche Festecke. Bald trafen die ersten Gäste ein. Kurz vor 16:00 Uhr begrüßte Waldpoet Reinhard Ringwald die dann zahlreich erschienenen Zuschauer – etwa zweihundert an der Zahl. Ringwald gab den Gästen einen kurzen Überblick zum Ablauf.

Smoke on de Maibaumstellen

Der Smoker trieb vielen Zuschauern einen würzigen, leicht rauchigen Duft in ihre Nasen. Eigens für das Maibaumstellen besorgten Martin Hansmann und Benjamin Schmider feinen Schweinehals und Schweinebauch. Das Fleisch garte vom heißen Holzrauch durchzogen auf den Punkt vor sich hin. Mit diesem lukullischen Angebot lagen die beiden Baumsteller genau richtig und haben die Gaumen der Liebhaber von Gegrilltem getroffen. Die vielen Portionen waren bald ausverkauft und es gab reichlich Lob an die beiden Grillmeister.

Maibaumstellen und Maibaumklauen sind Tradition

Kaum war der 16:00 Uhr Bus durch die Stadt gefahren, wurde rund um den Aufstellplatz sicherheitstechnisch abgesperrt und die Zuschauer gebeten, sich nicht innerhalb der Absperrung aufzuhalten. Anders als in vielen Nachbargemeinden wird in Hausach der Maibaum der alten und überlieferten Tradition folgend per Hand und Muskelkraft gestellt. Mit Hilfe vieler Baumsteller und Holzschwalben war der Maibaum geübt und routiniert alsbald in die Senkrechte gestellt. Begleitet wurde das Maibaumstellen von interessanten Ausführungen des Waldpoeten Ringwald zum Thema Maibaumklauen. Wie zum eigentlichen Maibaumstellen selbst, gibt es zum Klauen eines Maibaums traditionell überlieferte Richtlinien. So darf ein Maibaum beispielsweise nicht von Personen, die im Aufstellungsort wohnen, gestohlen werden. Das dürfen nur Auswärtige tun und sie müssen den Baum bis über die Grenzen des Aufstellungsortes entwenden. Werden sie innerhalb der Grenzen ertappt, müssen sie den Baum ohne Auslöse herausgeben. Ein Maibaum darf nur am 30.04., dem Tag zur Walpurgisnacht geräubert werden. Steht der Maibaum, darf er von Dieben nicht mehr angefasst werden. Und wird ein erfolgreich geklauter Maibaum nicht ausgelöst, dürfen ihn die Diebe in ihrem Ort als Schmähzeichen aufstellen. Eine Gruppe französischer Gäste konnte von dem Brauch des Maibaumstellens nicht genug hören und luden Ringwald zu einem Maibier ein, um weitere Details darüber zu erfahren.

Impressionen

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Donkschee

Gildemeister Mimi, sein Gremium, Baumsteller, Baumwieble und all die zahlreichen Gäste waren sich einig, dass die Veranstaltung rundum gelungen war und dass das Maibaumstellen in der Form unbedingt erhalten bleiben muss. Die Narrenbaumgilde Hausach bedankt sich bei den vielen Gästen für das tolle Ambiente zum Maibaumstellen, die gute Stimmung und den friedlichen Ablauf bis spät in den lauen Sommerabend.

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