Narrenbaum 2018
Bestes Narrenwetter
Mag es am schönen Wetter gelegen haben oder aber – je nachdem wie man rechnet – am 20. Narrenbaum, den die Baumsteller vergangenen Samstag auf dem Konstantinplatz stellten: so viele Hästräger und Zuschauer haben das Spektakel noch nie verfolgt.
Eröffnung am Narrenbrunnen
Närrisch pünktlich begann Waldpoet Ringwald um 14:00 Uhr vor dem Narrenbrunnen mit seinen Grußworten an die versammelte, bunte Narrenschar. Dabei schien es ein gutes Omen gewesen zu sein, dass ein Langholzlaster, beladen mit vielen „Ersatznarrenbäumen“, während dessen Rede langsam am Narrenbrunnen vorbeifuhr. Zeremonienmeister Uhl sprach sein Grußwort für die Narrenzunft. Stets darauf bedacht, sich im närrischen Nass des Narrenbrunnens keine feuchten Fußzehen zu holen.
Viel Gebrabbel und wenig Musik
Danach setzte sich der närrische Lindwurm entlang der Hauptstraße über die Pfarrer-Brunner-Straße hin zum Aufstellungsort am Konstantinplatz in Bewegung. Leider konnte dieses Jahr keine einheimische Musikkapelle gefunden werden, die den Umzug der Narrenbaumgilde stimmungsvoll begleitete. So war unter den Narren viel Gebrabbel, Worte zum schönen Wetter, Hinweise zur kurzen Fasent und so weiter zu hören.
Baumstellerlied
Am Konstantinplatz begrüßten viele Zuschauer den Tross. Der stattliche Narrenbaum wurde dort von den Baumstellern bereits am frühen Morgen auf dem Holländerwagen platziert. Waldpoet Ringwald begrüsste die Musiker der Sulzbachhexen Hausach eV, die das Baumstellen musikalisch begleiteten. Nachdem der grüne Dolder mit närrischen Mitbringsel aller Hausacher Zünfte geschmückt war, versammelten sich Baumsteller und Baumwieble um den Narrenbaum und sangen das traditionelle Baumstellerlied.
Gründungsurkunde
Das Verlesen der Gründungsurkunde brachte allen Närrinnen und Narren in Erinnerung, was es mit dem Narrenbaumstellen in Hausach auf sich hat. Etwas Wehmut kam auf, als mit dem Vorlesen der Namen der Gründungszeichner auf der Urkunde der kürzlich verstorbene Ehrennarrenvater Werner Maier genannt wurde.
28 Meter langes Narrenholz
Der kürzlich auch durchs Kinzigtal gezogene Orkan hat es den Baumstellern dieses Jahr leicht gemacht. Es musste kein Baum gefällt werden, weil der Orkan den diesjährigen Stamm bereits ausgesucht und gen Boden gelegt hatte.
Auf Frage des Waldpoeten, welches Maß der Narrenbaum 2018 habe, gab es viele Antworten. Die exakt richtige fehlte. Der Narrenstamm misst 28 Meter. Diesem Ergebnis kamen Harry Eggert und Gabi Hannen am nähesten. Sie durften sich einen Schnaps auf Kosten der Narrenbaumgilde gönnen.
Spende über 1.000.000
Waldpoet Ringwald bat Zeremonienmeister Uhl darum, dem anwesenden Burgis Wolfgang eine Spendenbescheinigung über 1.000.000 auszustellen. Uhl wurde auf dem linken Fuß erwischt. Ringwald sah in ein kreideweißes Gesicht und in ein lächelndes Gesicht. Letzteres war bei Burgis Wolfgang nicht zu übersehen. Schier unwissend wirkten die beiden.
Na ja, der Narrenbaum wiegt etwa 1.000.000 Gramm, war Ringwalds Erklärung. Zeremonienmeister Uhl bekam wieder Farbe ins Gesicht und war sofort bereit, die Bescheinigung auszustellen.
Baumtaufe
Kurz darauf stand der wuchtige Narrenstamm in der Senkrechten. Zeremonienmeister Uhl und Waldpoet Ringwald riefen Närrinnen und Narren auf, den Baum mit einer Kelle voll Taufwasser, das zuvor aus dem Narrenbrunnen geschöpft wurde, zu taufen. Ein besonders schönes Bild ergab sich, als Kinder mit Kindermasken aller Hausacher Zünfte zur Baumtaufe kamen.
Narrenhock im Narrenkeller
Nach der Baumtaufe setzten sich Zuschauer, Närrinen und Narren in Bewegung und schlenderten über die Klosterstraße zum Narrenkeller. Dort begann der Narrenhock. Musikkapellen und ein DJ heitzten den Besuchern ordentlich ein. Bis nach Mitternacht war der Narrenkeller in Narrenhand. Bei guter Stimmung schunkelten und sangen sich die Besucher langsam aber sicher in närrische Stimmung.